Es gibt viele gute Gründe, zu einer Tour in den Bergen mit den „Öffentlichen“ anzureisen. Denn sobald man im Zug Richtung Süden sitzt, hat der Urlaub bereits begonnen: ab jetzt kann man sich entspannen, muss nicht angestrengt und konzentriert das eigene Auto steuern, immer die Verantwortung für die Mitfahrenden vor Augen.

Jetzt ist Zeit, die Zeitung zu lesen oder ein Buch, die geplante Route nochmals gemeinsam in der Gruppe auf der Karte anzusehen und zu besprechen oder auch noch ein wenig zu schlafen. Ein zweites Frühstück (für manche vielleicht das erste) macht hier im Zug weit mehr Spaß als im Auto. Und die Toilette kann man aufsuchen, ohne die Fahrt zu unterbrechen.

© Marco Kost
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Auf der Rückreise kann man sich die Fotos zeigen, diese in die Cloud transferieren und natürlich nochmal die Erinnerungen austauschen, ein Bier trinken, entspannt aus dem Fenster sehen und die Bergwelt aus dem Zug heraus bewundern. Der übliche Ärger über andere Autofahrer, den dichten Verkehr, den drohenden Stau - das bleibt einem erspart. Und niemand muss Angst haben, dass der Fahrzeuglenker nach dem Tourentag zu müde zum Fahren ist.

Was uns aber am Allermeisten überzeugt, ist die Möglichkeit, attraktive Streckentouren zu unternehmen: man muss keinen Rundkurs planen, der oft Kompromisse (gleiche Wegabschnitte, kein Perspektivenwechsel) nötig macht. Alle unter alpenvereinaktiv.com erfassten Touren wurden mit Öffis unternommen. Fast alle sind solche Streckentouren.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich, wenn die Tour wegen Widrigkeiten wie Wetterwechsel oder Verletzung oder konditioneller Überforderung angepasst werden muss: irgendwo kommt man immer runter ins Tal und damit in den Bereich von Bus und Bahn.

Natürlich kann es mit den Öffentlichen Verspätungen geben: das Netz der Deutschen Bahn ist marode, Bahnschwellen müssen geprüft und getauscht, alte Signalanlagen erneuert werden. Aber die Erfahrung gerade mit den Regionalzügen (RE) sowie den Privatbahnen im Alpenraum (z.B. BOB) ist sehr gut. Und erreicht man wirklich mal den Anschlusszug auf einer Verbindung nicht, nimmt man den nächsten. Dafür ist man im Urlaub.

Gunther Reichenbach von der Sektion Altdorf hat dafür auch einen interessanten Leitfaden geschrieben, aus dem auch der oben stehende Text stammt. Schaut doch gerne mal bei der Sektion Altdorf vorbei!

© DAV
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